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Was kostet Remote Development? Das Ergebnis unseres Anbietervergleichs
Was kostet Remote Development? Das Ergebnis unseres Anbietervergleichs
Über 100 € monatlich lassen sich pro Entwickler einsparen, zeigt unser Vergleich von Remote-Development-Anbietern. Wir haben die Kosten von Gitpod, GitHub Codespaces, JetBrains Space und unserem eigenen Angebot, Remate, gegenübergestellt.
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Caroline Ö.Software Engineer

Lesezeit: ca. 4 Minuten

vor 2 Monaten

Remote Development

Remote Development gewinnt in der Softwareentwicklung zunehmend an Bedeutung. Es erlaubt Entwicklern, unabhängig von der Leistung ihrer lokalen Computer und ihrem physischen Standort, Software in leistungsstarken und skalierbaren Cloud-Umgebungen zu entwickeln.

In dieser Blog-Post-Serie vergleichen wir vier Plattformen für Remote-Entwicklung:

Obwohl wir uns als Anbieter von Remate selbst in diesem Vergleich mit anderen messen, bemühen wir uns um grösstmögliche Neutralität und streben danach, die Kostenberechnung im Rahmen der Blog-Post-Serie so transparent und detailliert wie möglich darzustellen. Ziel ist es, jedem Unternehmen eine fundierte Entscheidungshilfe für die Auswahl der passenden Remote-Entwicklungsumgebung zu bieten.

JetBrains stellt Space ein

JetBrains hat das Space-Angebot ab dem 28. Mai 2024 eingestellt. Damit ist das hier verglichene Remote-Development-Angebot von JetBrains nicht mehr verfügbar. Wir haben es jedoch im Kostenvergleich belassen, damit diejenigen, die JetBrains Space bereits für Remote Development nutzen oder es dafür in Erwägung gezogen haben, weiterhin die Alternativen vergleichen können.

Stattdessen bietet JetBrains nun ein neues Cloud-Tool namens CodeCanvas an. Damit können Remote-Development-Umgebungen vorkonfiguriert werden, sodass sie direkt aus den JetBrains IDEs heraus ausgewählt und automatisch bereitgestellt werden können. Sollte Interesse an einer umfassenden Kostenkalkulation für dieses neue Angebot von JetBrains bestehen, aktualisieren wir gerne unseren Kostenvergleich entsprechend.

Vergleichskriterien

Um eine Vergleichsbasis zu schaffen, standardisieren wir die unterschiedlichen Kostenstrukturen der Anbieter anhand der folgenden Nutzungsszenarien und benötigter Server-Ressourcen:

  • Normal-Szenario: 1 Entwickler arbeitet an 1 Projekt für 1 Monat (= 20 Arbeitstage = 4 Wochen x 5 Arbeitstage) mit einem Tagespensum von 8 Stunden.
  • Maximal-Szenario: Darauf aufbauend betrachten wir Zusatzkosten, die bei Maximalnutzung bei einer 24/7-Nutzung entstehen können, beispielsweise wenn Entwicklungsumgebungen automatische Prozesse über Nacht ausführen sollen.
  • Ressourcen: Wir haben eine mittelgrosse Remote-Development-Umgebung mit mindestens 8 CPU-Kernen, 16 GB RAM und 40 GB Plattenspeicher als Vergleichsgrundlage gewählt.

Alle Anbieter ausser Remate bieten ein Pay-As-You-Go-Modell an, bei dem man nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen zahlt, während Remate auf ein Subscription-Modell setzt, bei dem man eine feste monatliche Gebühr unabhängig von der Nutzung zahlt. Die errechneten Preise sind Nettopreise, und Beträge, die ursprünglich in US-Dollar vorlagen, wurden zum einfachen Verständnis 1:1 in Euro umgerechnet.

Kosten bei 40 Wochenstunden

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Monatliche Kosten für Remote Development bei einer Nutzung von 40 Wochenstunden.

Nach unserer Berechnung der monatlichen Nettokosten für eine Remote-Entwicklungsumgebung, basierend auf einer 40-Stunden-Woche, ergeben sich folgende Kosten:

  • Remate stellt mit 59,00 € die günstigste Option dar,
  • gefolgt von Gitpod mit 88,20 €.
  • GitHub Codespaces liegt bei 122,00 €,
  • während JetBrains Space mit 160,20 € am teuersten ist.

Im Vergleich zum teuersten Angebot ist das günstigste um fast ein Drittel preiswerter und man kann hier 101,20 € pro Monat einsparen.

Kosten bei 24/7-Maximalnutzung

Im Projektverlauf stossen Softwareentwickler häufig auf Situationen, in denen automatisierte Prozesse über Stunden oder Tage erforderlich sind, etwa beim Entwickeln und Testen eines Skripts für die Migration grosser Datenmengen, bevor dieses anderen Entwicklern zur Verfügung gestellt wird oder gar im Produktivsystem zum Einsatz kommt. Es ist schwierig abzuschätzen, welchen zeitlichen Umfang solche Prozesse pro Entwickler einnehmen und wie häufig sie vorkommen.

Deshalb haben wir uns für ein Extremszenario entschieden, um auf der sicheren Seite zu sein: eine Remote-Entwicklungsumgebung, die rund um die Uhr, also 24 Stunden täglich und jeden Tag im Monat, ausgelastet ist. Auch wenn diese Kalkulation nicht realistisch ist, bietet sie dennoch eine Vorstellung davon, was die Worst-Case-Kosten sein könnten.

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Gesamtkalkulation für Remote Development bei einer Nutzung von 24/7.

Bei einer hypothetisch angenommenen maximalen Nutzung rund um die Uhr steigen die Kosten für Remote-Development-Anbieter mit nutzungsabhängiger Preisstruktur erheblich. Dieses Worst-Case-Szenario verdeutlicht, wie schnell die Kosten explodieren können. Das Problem dabei ist, dass Unternehmen, um die Amortisierung des Umstiegs auf Remote Development sicherzustellen, sich gezwungen sehen könnten, die Nutzung eines Pay-As-You-Go-Angebots streng zu kontrollieren, was wiederum die Produktivität der Entwickler einschränken könnte.

Im Gegensatz dazu bieten feste monatliche Preise wie bei Remate die Basis für eine relativ sichere Kostenkalkulation. Das Subscription-Modell von Remate ermöglicht es Unternehmen sogar, die Kosteneinsparungen in einem Hochnutzungsszenario an die Entwickler weiterzugeben und deren uneingeschränkte Produktivität sicherzustellen. Indem man mehr in höhere Server-Ressourcen investiert, stellt man sicher, dass die Remote-Entwicklungsumgebung noch Reserven hat und trotzdem preiswerter bleibt als Pay-As-You-Go-Anbieter.

Worum geht es im nächsten Teil?

Im nächsten Teil beleuchten wir die Vor- und Nachteile von Pay-as-you-go und Subscription-Angeboten für Remote Development, da die Wahl des richtigen Abrechnungsmodells entscheidend für den erfolgreichen Umstieg von der lokalen Entwicklung ist.