Eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2010 untersuchte den Einfluss von Wissensaustausch auf den Erfolg von IT-Projekten. Das Ergebnis war eindeutig: Je besser das Wissen zwischen dem IT-Dienstleister und dem Kunden getauscht wird, umso erfolgreicher ist das Projekt.
Diese Studie werde ich nun kurz vorstellen, um anschließend zu zeigen, wie wir bei YMC konkret im Sinne der Studie mit unseren Kunden kooperieren.
Die Studie unter dem Titel “Knowledge Sharing in Information System Development: A Social Interdependence Perspective” empfiehlt, dass Manager aktiv und explizit kommunizieren sollten, inwieweit die Vorstellungen des Kunden und der Agentur voneinander abhängig sind. Wird diese sogenannte “soziale Interdependenz” im Rahmen des IT-Projekts klar erkannt und formuliert, so führe dies zu mehr Wissensaustausch, fand die Studie heraus.
Ausschlaggebend sei laut der Studie die gegenseitige Abhängigkeit im Hinblick auf die Ziele, die Aufgaben und den anvisierten Projekterfolg, worauf nun im Einzelnen eingegangen wird.
Die Studie legt nahe, dass Projektmanager die Interdependenz von Zielen fördern sollten, indem sie Ziele für das Projekt als Ganzes festlegen und die Teilgruppen so früh wie möglich dazu ermutigen, sich daran zu beteiligen. Mögliche Mittel seien unter anderem die klare Festlegung der Gesamtziele des Projekts und die Kommunikation dieser Ziele an beide Teilgruppen, also den Kunden wie auch die Agentur. Ziele, die in einer Terminologie vermittelt werden, die beide beide Gruppen verstehen und die für beide relevant sind, werden besser akzeptiert.
Weiterhin deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass die wahrgenommene Interdependenz der Aufgaben positiv mit dem Wissensaustausch zusammenhängt und daher verbessert werden sollte. Da jedoch die Interdependenz von Aufgaben den Kommunikationsaufwand erhöhen kann, ist es möglicherweise nicht wünschenswert, die Interdependenz für alle Aufgaben unterschiedslos zu erhöhen. Projektmanager können mit Aufgaben experimentieren und sich auf Aufgaben konzentrieren, die sowohl Geschäfts- als auch IT-Wissen erfordern (z.B. Anforderungsanalyse, Systemtests und -evaluierung), und kommunizieren die gegenseitige Abhängigkeit und die Erwartungen an beide Gruppen, also den Kunden und die Agentur.
Ebenfalls relevant für den Erfolg ist, dass die wahrgenommene gegenseitige Abhängigkeit im Hinblick auf das Ergebnis das Teilen von Wissen fördert. Organisationen könnten zum Beispiel voneinander abhängige Belohnungen für die involvierten Gruppen einführen, um den Wissensaustausch zu erhöhen.
Die Studie fand auch heraus, dass sogenannte Brückenbilder einen signifikanten Effekt auf den Wissensaustausch zwischen Kunde und Agentur haben. Dies legt nahe, dass internes IT-Personal bei einem Kunden von Vorteil sein kann, da es eine Brücke zu den externen IT-Beratern der Agentur auf der Ebene der Technologie bauen kann. Andersherum sind Agenturmitarbeiter von Vorteil, die auf Geschäftsebene mit Managern beim Kunden kommunizieren können.